Business Innovations kombiniert mit Lebenslust: Unser Christian Glanzmann
Er ist dafür verantwortlich, dass bei den Kunden die Digitalisierung rasant vorangetrieben wird. Zuständig für Business Innovations revolutioniert Christian Glanzmann ganz nebenbei auch noch das klassische Arbeitsmodell. Wir stellen Ihnen unseren innovativen Projektleiter genauer vor.
Erstellt von Marina Schinner am 20.07.2022 in a&f
Bereits seit Jahren ist die Digitalisierung ein wichtiges Thema. Vor allem Verlage sind auf effiziente sowie standardisierte und automatisierte Abläufe angewiesen. So lassen sich nicht nur Produktionskosten senken, sondern auch neue Erlösmodelle etablieren – hat sich das Nutzungsverhalten gerade in den letzten Jahren doch stark geändert. Verlage und Unternehmen sollten sich jedoch bewusst sein, dass Digitalisierung gleichzeitig eine Veränderung von Organisationsstrukturen und internen Prozessen bedeutet. Der richtige Ansprechpartner ist deshalb unerlässlich. Christian Glanzmann, verantwortlich für Business Innovations bei der a&f systems, berät die Kunden seit vielen Jahren bei der Digitalisierung. Und blickt dabei auf ein aufregendes Leben zurück. Denn so ganz konventionell ist seine Laufbahn nicht. Abenteuer, Reisen, Erleben – Christian kennt die schönsten Orte der Welt. Und überrascht mit so einigen Fähigkeiten.
a&f: Christian, was ist dein beruflicher Hintergrund? Warum hast du dich für diesen Weg entschieden?
Christian Glanzmann: Ich habe eine Lehre als Tiefdruckfotograf gemacht, aber das war purer Zufall. Dieser Beruf hat nach meinem Abschluss noch genau zwei Jahre standgehalten und wurde danach abgeschafft. Ich war also schon früh gezwungen, umzudenken und mich immer wieder neu zu orientieren. Ein paar Jahre danach kam ich zum ersten Mal mit Zeitungen in Kontakt, als ich für USA Today die Übermittlung der Druckdaten per Satellit in die Schweiz einführen konnte. Meine Diplomarbeit von 1989 mit dem Thema «Bild-Text-Integration im Schwarz-Weiss-Bereich eines Zeitungsbetriebes», beschrieb damals eine Europa-Premiere in der integrierten Zeitungsproduktion bei den «Luzerner Neuste Nachrichten, LNN». Aus heutiger Sicht ist das schon ziemlich amüsant, denn ein Adobe InDesign kann ein Vielfaches mehr, als die horrend teuren Lösungen, die wir dafür einsetzten.
a&f: Wie und wann bist du zur a&f gekommen?
Christian: Das ist schon eine lange (Erfolgs)-Geschichte. Anfang der neunziger Jahre war ich selbstständig und habe im Auftrag von a&f Redaktionssysteme eingeführt. Zu dieser Zeit stand das «Quark Publishing System» hoch im Kurs. Selbstständig gemacht hatte ich mich vor allem, weil ich dachte, dass ich dann viel Zeit zum Bereisen der Welt hätte – was ein Trugschluss war. a&f war schon zu dieser Zeit sehr erfolgreich unterwegs und hatte deshalb einen hohen Bedarf an Projektleitern. So war ich für Umstellungen zuständig, bei denen ich am Tag die Schulungen durchführte und am Abend die Produktionsbegleitung übernahm. Immer mit dem Ziel, am Ende des Projektes für ein paar Monate zu verschwinden und die Welt zu bereisen. Wie auch immer er es geschafft hat, aber Urs Felber konnte mich jedes Mal überzeugen, noch ein Projekt zu übernehmen und dann einen langen Urlaub zu machen (was in seiner Vorstellung zwei Wochen bedeutete und in meiner sechs Monate). Jedenfalls dauerte unsere Zusammenarbeit etwa fünf Jahre an und wir gingen danach unsere eigenen Wege. 2013 machte ich mich wieder selbstständig und übernahm ein paar Mandate für a&f. Im Jahr 2015 fragte mich Urs Felber an, ob ich denn nicht einmal etwas ganz Neues machen wolle und diesmal festangestellt bei der a&f arbeiten möchte. Das Angebot nahm ich gerne an und somit bin ich nun seit sieben Jahren offizieller a&f-Mitarbeiter.
a&f: Was macht dir an deiner Arbeit besonders Spass?
Christian: Da ich ja schon seit Urzeiten in Verlagen und Redaktionen unterwegs bin, durfte ich unzählige Bekanntschaften mit spannenden Leuten und Firmen machen. Wir haben bei der a&f eine super Mannschaft und tolle Produkte, die uns Türen öffnen und Einblicke in Medienhäuser ermöglichen, die sehr wertvoll sind. Über die Jahre konnte ich mit vielen Kunden eine Beziehung aufbauen, welche stark auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Die Möglichkeit, an der technologischen Front zu stehen, aber immer auch mit den Menschen zu arbeiten, ist grossartig.
a&f: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Was genau machst du?
Christian: Meinem Tag fehlen immer ein paar Stunden. Da in unserem Haushalt auch drei Hunde leben, die etwa gleich rastlos sind wie ich, muss ich früh raus. Während dem ersten Spaziergang geht meistens die Sonne auf, im Sommer bin ich also etwas früher unterwegs als im Winter. Danach arbeite ich im Home-Office. Das ist für mich der Standard, seit ich zur a&f gestossen bin, da ich nicht immer vor Ort wohne. Weil ich viele Demos mache, steht oft auch die Vorbereitung dafür auf dem Plan. Wir versuchen jeweils auf die Umstände und Bedürfnisse von Interessenten einzugehen, was vielfach schon bei ersten Vorstellungen aufwändig in der Vorbereitung ist. Kundenanforderungen sichten und bewerten, Konzepte erstellen, Lösungen austesten, Austausch mit Partnern und Technologie-Anbietern oder Sondierung des Marktes sind einige der Hauptaufgaben.
a&f: Wie verläuft ein Projekt, das du betreust bzw. welche Rolle spielst du dabei?
Christian: Ausschreibungen von Verlagen, welche zum Beispiel die Digitalisierung vorantreiben wollen und dafür eine geeignete Systemumgebung und einen Partner suchen, landen oft auf meinem Schreibtisch. Zusammen mit unseren Applikations-Spezialisten beantworten wir nicht nur die Fragen, sondern stellen auch ein Konzept zusammen, wie denn ein solcher Prozess abgebildet werden könnte. Oft setzen wir das in einem kleinen Prototyp um, sodass wir den Interessenten bereits einen guten Einblick geben können. Ich begleite Prozesse dieser Art jeweils bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Projekt umgesetzt wird.
a&f: Was machst du in deiner Freizeit? Welche Hobbys hast du?
Christian: Seit meiner Jugend reise ich. Das fing bereits an, als ich meine Lehre abgeschlossen hatte und mir der Betriebsleiter stolz verkündete, dass sie mich fest anstellen werden. Ich habe mich freundlich bedankt und ihm mitgeteilt, dass ich zuerst ein Jahr nach Australien und Neuseeland gehen würde. Weil mein Beruf als Tiefdruckfotograf und das damit verbundene Interesse an der Fotografie sich perfekt mit dem Reisen kombinieren lassen, wurden beide Aktivitäten zu meinen Passionen. Glücklicherweise teilt meine Frau dieselben Interessen, so dass wir einige Länder bereisen konnten und dies auch für die Zukunft weiter planen, wenn denn endlich etwas mehr Zeit dafür zur Verfügung steht (diesmal eher 6 Monate als zwei Wochen…). Erst vor ein paar Jahren stiess ich auf eine neue Art der Fotografie, nämlich die der Timelapse, also Zeitraffer-Fotografie. Das wiederum war die perfekte Kombination aus Technik, Reisen und in der Natur sein. Damit es mir nebst der Fotografie und den Hunden und der Arbeit nicht allzu langweilig wurde, schrieb ich auch noch einen Roman. Ich hatte keinerlei Erfahrung damit, wusste eigentlich überhaupt nicht, wie man so etwas anging und begann einfach mit Schreiben. Als ich dann merkte, dass man nur mit Worten Gebilde errichten konnte, Personen und Rollen entstehen lassen konnte, sie aber auch wieder verschwinden lassen konnte, wurde mir bewusst, wie spannend das doch wäre, eine Geschichte von A-Z zu schreiben. Als ich mein fertiges Buch nach ein paar Monaten meiner Frau zum Vorablesen gab, war die Rückmeldung ernüchternd. «Die Geschichte ist spannend, aber das liest sich, wie wenn ein Schweizer versucht, Hochdeutsch zu sprechen». Also nochmals und nochmals überlesen und korrigieren, das war dermassen langweilig, dass ich es fast hingeschmissen hätte. Jedenfalls dauerte das Überarbeiten noch mehrere Monate, aber das Ergebnis ist doch ganz passabel geworden, es hat auf jeden Fall viel Spass gemacht und ich schreibe bereits an einer Fortsetzung.
a&f: Du bist viel in der Welt herumgekommen, welche Erlebnisse waren für dich besonders prägend?
Christian: Da wäre zum Beispiel die Fahrt mit dem Fahrrad über die Nord- und Südinsel Neuseelands. Zu einer Zeit, wo es noch keine Mountainbikes gab und ein Zehngänger das höchste der Gefühle war. Oder die Reise mit der Transmongolischen Eisenbahn von Moskau über Irkutsk, dann in die Mongolei und schliesslich nach Peking. Im Winter durch Sibirien bei Temperaturen von 45 Grad unter null. Speziell in Erinnerung geblieben ist sicherlich auch das Trekking auf dem Annapurna Circuit in Nepal. In 18 Tagen rund um die Gipfel des Annapurna-Massivs mit seinen 8´000 Meter hohen Bergen. Und die Überquerung des Thorung-La-Passes auf 5´416 Metern Höhe.
a&f: Was wünscht du dir für die Zukunft?
Christian: Ich erinnere mich an ein Gespräch in der Familie, vor zweieinhalb Jahren. Wir stellten fest, dass unsere Generation ein relativ ruhiges Leben führen konnte. Wir waren nicht mehr von den Weltkriegen betroffen, wurden allenfalls Zeuge von der Ölkrise oder dem Platzen der Dot.com-Blase. Schon ein paar Wochen nach unserem Gespräch ging es mit der Pandemie los und ob das nicht genug wäre, spüren wir aktuell erste Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konfliktes und können nicht ansatzweise abschätzen, wohin das noch führen wird. Wenn ich mir also etwas wünschen dürfte, wäre dies eine gewisse Normalität im Leben, ohne Pandemie und Kriege.
a&f: Herzlichen Dank für den interessanten Einblick in dein Leben und deinen Berufsalltag!
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