So finden Sie das passende MAM-System (MAM Teil 2)
Das passende MAM zu finden, fordert. Neben Produktfunktionen beeinflussen Budget, Umsysteme und organisatorische Gegebenheiten die Wahl. In diesem Beitrag liste ich Überlegungen, die in die Evaluation eines MAM-Systems einfliessen sollten.
Erstellt von Markus Jäger am 04.06.2018 in MAM / DAM / PIM
Media-Asset-Management-Systeme unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter und jedes bietet eigene Vorteile. In Teil 1 dieser Blogreihe ging es darum, wie MAM-Systeme Ihren Arbeitsalltag erleichtern können. Teil 2 geht der Frage nach, wie das passende System evaluiert werden kann. Folgende Überlegungen können Sie bei Ihrer Entscheidung unterstützen.
Strategie und Ziele
IST- und SOLL-Prozesse müssen klar definiert sein. Überlegen Sie sich, wo Sie in den nächsten Jahren stehen wollen. Nur so sind Sie in der Lage das ideale MAM für Ihre Bedürfnisse zu evaluieren. Mit anderen Worten: Sie brauchen eine Strategie.
Architektur
Überlegen Sie sich, welche Benutzer auf das MAM zugreifen und welche Arbeiten die Personen im MAM verrichten. Bringen Sie in Erfahrung, ob nur einzelne Personen eines Standortes oder weltweit viele Personen auf das MAM zugreifen sollen. Bestimmen Sie im Vorfeld, ob eine Integration der bestehenden Lieferanten in den Workflow notwendig ist.
Datenmodell
Stellen Sie sicher, dass Sie auch Ihre komplexesten Fälle der Workflows und Metadaten abbilden können.
Möglicher Workflow
Der Fotograf lädt nach dem Produkteshooting die Bilder direkt ins MAM. Der Produktmanager wird über Email informiert, dass neue Bilder zu prüfen und für den WebShop freizugeben sind.
Weitere Punkte, die in einer Evaluation zu thematisieren sind:
- Wo werden aktuell Marketing, Projekt- und Produktionsdaten des Unternehmens gehalten?
- Wie gross ist der Datenbestand (Anzahl Objekte und Datenmenge?)
- Wie liefern externe Kunden und Lieferanten Daten?
- Wie viele Mitarbeiter haben Zugang auf die Firmendaten?
- Hat das Unternehmen Tochtergesellschaften? Erhalten diese nur den Zugang auf die eigenen Daten?
- Ist ein öffentliches Portal für den freien Bezug der Daten gewünscht? Oder soll der Zugang mit einem Login geschützt werden?
- Welche Browserversionen verwendet das Unternehmen?
- Sollen die Daten mehrsprachig gehalten werden?
- Welche Dateiformate werden verwendet?
- Wird eine Massenpflege unterstützt?
- Welche Möglichkeiten bietet das Rollen- und Rechte-Management
- Sollen medienneutrale Bilddaten für die unterschiedlichen Ausgabekanäle konvertiert werden (on the Fly)?
- Sind Umsysteme wie WebShop, CMS, ERP usw. im Einsatz, welche mit Bilder und Metadaten zu beliefern sind?
- Ist ein systemgestützter Korrekturworkflow gewünscht?
- Soll das MAM-System für Archivaufgaben eingesetzt werden?
- Ist bereits ein Backup-System im Einsatz?
Welches Budget steht für das Projekt zur Verfügung?
Betriebsort und Lizenzmodell sind entscheidend, wenn es darum geht, die Kosten abzuschätzen. Lizenzmodelle können in Cloud- und Kauflösungen unterteilt werden. Wobei bei der Cloud-Lösung vor allem die laufenden Lizenzkosten im Zentrum stehen, hingegen bei der Kauf-Lösung die einmaligen Lizenz- und Dienstleistungskosten.
Weitere Punkte, die es zu berücksichtigen gilt:
- In welchen Zyklen werden Updates angeboten?
- Muss jedes Update zwingend ausgeführt werden?
- Mit welchem Update-Aufwand ist zu rechnen?
- Stehen die Daten während einem Update zur Verfügung?
- Ist ein Update des Systems überhaupt möglich oder ist eine Migration notwendig?
- Welches Lizenzmodell unterstützt der Anbieter (Named- oder Concurrent-Lizenzen)?
- Welches Know-how ist für die Administration und Konfiguration des Systems notwendig?
- Mit welchem Aufwand ist für die Einrichtung eines Standard MAM-Systems zu rechnen?
Einige MAM-Systeme
Contentserv: Die Lösung von Contentserv eignet sich vor allem im Marketingbereich und hilft dort die Enterprise Anforderungen abzudecken.
SixOMC: Das MAM-System der Six Offene Systeme GmbH verfügt über diverse Schnittstellen sowie Anbindungsmöglichkeiten. Die Lösung ist momentan nur als Kauflösung erhältlich. Die Lösung kann im firmeneigenen sowie in einem externen Rechencenter betrieben werden. SixOMC richtet sich an Mediendienstleister, Verwaltungen, Agenturen, Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen welche eine skalierbare MAM Lösung suchen. Das MAM-Systeme von Six bietet diverse Integrationsmöglichkeiten.
WoodWing Assets: Das benutzerfreundliche MAM-System von WoodWing kann als Mietlösung mit hohem Integrationsgrad an das WoodWing Studio Redaktionssystem betrieben werden oder losgelöst in eingeschränktem Funktionsumfang als Cloud-Dienst bezogen werden.