Wie Virtual Reality unser Marketing verändert
Wir haben schon zu viele reissende Headlines und perfekt «gephotoshopte» Bilder gesehen. Menschen sind immun gegen durchschnittliches Marketing. Aber wie stechen Sie in dieser lauten Welt mit Ihrem Angebot heraus? Menschen wollen authentische Geschichten und echten Wert. Ersetzen Sie «Sales-Talk» mit fesselnden Erlebnissen und schicken Sie die Leute auf Entdeckungsreise. Virtual Reality macht solche Erlebnisse möglich und verändert damit die Art, wie wir mit Marken interagieren und diese wahrnehmen.
Erstellt von Jan Azzati am 09.02.2017 in a&f
Vor knapp 10 Jahren präsentierte Steve Jobs das erste iPhone der Weltöffentlichkeit. Die kritischen Stimmen waren laut und die Konkurrenz wenig beeindruckt:
«Eine Revolution wird es mit Sicherheit nicht geben»
Mads Winblad
Sagte etwa der damalige Nokia-Manager Mads Winblad. Auch bei Motorola gab es kein Grund zur Sorge. So liess sich Olaf May (damals Manager bei Motorola) wie folgt zitieren:
«Wir beobachten das ausgesprochen relaxed»
Olaf May
Der Rest ist Geschichte.
Aktuell spielt sich im Bereich Virtual- und Augmented Reality Ähnliches ab. Es herrscht Goldgräberstimmung. Google, Facebook oder Microsoft investieren Milliarden in die Entwicklung von Hardware, Software und Ökosysteme. Sinkende Preise bei Oculus Rift oder HTC Vive, die Zugänglichkeit von Playstation VR oder das Windows 10 Headset für knapp $300 erleichtern den Zugang für Konsumenten im high-end Bereich stetig. Dazu sorgen Produkte wie das Google Cardboard, Google Daydream oder Samsung’s Gear VR dafür, dass mit Mobile-VR jeder Smartphonebesitzer zum potenziellen VR-Konsumenten wird. Kurz: VR ist massentauglich — mehr den je. Daraus resultiert ein beispielloses Momentum.
Trotzdem — oder gerade deshalb — fehlt es nicht an kritischen Stimmen. Hohe Preise, fehlender Content oder das Problem der Motion Sickness werden als Deal-Breaker angesehen. Damit wird VR/AR von manchen als Hype abgetan. Kontroversen — wie damals beim Launch des iPhones. Natürlich gab es damals und so auch heute Dinge zu verbessern. Das wird auch immer so sein. Daraus resultiert Fortschritt. Das enorme Potenzial von VR und AR spricht jedoch für sich.
Virtual Reality macht Produkte und Orte erlebbar.
Während einige Virtual Reality noch immer als Hype abtun, haben andere das enorme Potenzial verstanden und wissen es bereits für Ihre Zwecke zu nutzen. Mit VR können Unternehmen Erlebnisse schaffen, statt Geschichten zu erzählen. Die Konsumenten versetzen sich komplett in den Kontext des Erlebnisses und sind darin präsent.
Studien zeigen, dass unser Körper bzw. das Hirn nicht unterscheidet, ob wir etwas tatsächlich erleben oder es nur durch VR simuliert wird. Durch adäquate Abbildung unserer Bewegungen wird der virtuelle Avatar dem erweiterten Körper einverleibt («Telepräsenz»). Wenn uns dann noch die Möglichkeit geboten wird, mit der Umgebung zu interagieren und Aktionen auszuführen, dann nehmen wir diese virtuelle Umgebung als erstaunlich natürlich wahr.
VR ermöglicht es, Menschen da zu erreichen, wo andere Medien nur schwer herankommen. Ein Gefühl der Präsenz, das für die meisten Menschen völlig neu ist. Das passt ideal zu Brands, die Interessantes, Überwältigendes oder Einmaliges zu bieten haben und dies potenziellen Kunden zu verstehen geben möchten.
Don’t sell. Let them discover!
Brands möchten Emotionen vermitteln, ihre Produkte im Kontext der jeweiligen Anwendung präsentieren und deren Vielfältigkeit und Komplexität möglichst einfach darstellen. Sie möchten Konsumenten in ihre Markenwelt holen und auf einer persönlichen, individuellen Ebene abholen und so ein einmaliges Markenerlebnis bieten. Virtual Reality ist perfekt dafür.
Lassen Sie Menschen eine Destination, ein Hotel oder ein Adventure erleben — vor dem Buchen. Oder ein Museum besuchen, bequem von zu Hause. Machen Sie aus Ihrem Showroom ein interaktives Erlebnis oder zeigen Sie Ihr Produkt in Aktion. Schicken Sie potenzielle Kunden selber auf Entdeckungsreise, statt sie mit Fakten und Floskeln zu langweilen.
So nutzt Audi zum Beispiel VR weltweit in ihren Showrooms. Es wäre kaum vorstellbar all die verschiedenen Modelle in allen Konfigurationen zur Verfügung zu stellen. Mit VR können Kunden die Modelle greifbar erleben und sich überzeugen lassen, warum es sich lohnt für das eine Zusatzpaket ein paar Tausend Franken mehr zu bezahlen. Zusätzlich gehen sie über den klassischen Showroom und die Möglichkeiten der realen Welt hinaus in dem den Kunden ein interaktiver Einblick unter die Karosserie in die Strukturen des Autos geboten wird.
Unternehmen investieren viel Geld in Flagship-Stores, PR-Events und andere Veranstaltungen, nur um ein beschränktes — physisch präsentes — Publikum zu erreichen. Mit VR können diese Erlebnisse nicht nur erweitert, sondern auch beliebig skaliert werden. Zu konstanten Kosten.
Die Möglichkeiten für praktisch alle Branchen sind endlos. VR wird damit ein integraler Bestandteil der Marketing- und PR-Aktivitäten. Unternehmen, die es versäumen ihre Kunden auf dieser Ebene abzuholen riskieren einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz.
Denn die Vorteile liegen auf der Hand. Skalierbare Markenerlebnisse. Überall und jederzeit. Im totalen Kontext und mit der vollen Aufmerksamkeit. Mehr Engagement durch Interaktivität statt passivem Zuschauen. Nahtlos integrierbar in die übrigen Marketingaktivitäten und Kanäle.