Publishing: Am Anfang steht das Wort…
News schreiben ist nicht mehr eine Domäne von Redaktionen. Kommunikationsabteilungen veröffentlichen News intern wie extern. Facebook Instant Articles oder Google News Lab ermöglichen praktisch jedem zu publizieren.
Erstellt von Christian Glanzmann am 02.03.2017 in Redaktion & Publishing
User wollen responsiven Inhalt auf allen Endgeräten
Cloud-basiertes Publizieren wird in der heutigen Zeit der Mobilität zunehmend gefordert. News werden in alle erdenklichen Kanäle und auf alle möglichen Endgeräte publiziert und auch entsprechend vielfältig konsumiert. Information muss also je nach Lesergruppe segmentiert werden und Inhalte müssen auf jedem Lesegerät responsiv abgebildet werden. Dafür wird eine strukturierte und neutrale Datenerfassung benötigt.
Newsroom für jedermann
Die Hoheit des Publizierens ist nicht mehr ausschliesslich den Verlagen und traditionellen Redaktionen vorenthalten. Kommunikations- und Marketingabteilungen haben mittlerweile eigene Newsrooms aufgebaut und erstellen Informationen für jegliche Kanäle. War in den ersten Organisationsformen eines Newsrooms noch eine vollständige Trennung zwischen Print und Online vorhanden, so steht heute die medienneutrale Erfassung des Inhaltes im Zentrum.
Aufwändiges aufbereiten des Contents für verschiedene Kanäle
Im Mittelpunkt der Content-Kreation stehen die Werkzeuge für die Erfassung. Seit Jahren gehören Programme wie Word von Microsoft oder InCopy von Adobe zum Standard in den Schreibstuben. Die Verwendung von Tools in Online-Redaktionen hingegen ist sehr unterschiedlich. Dort werden entweder Webeditoren von bestehenden Content Management Systemen genutzt, oder aus Bequemlichkeit auch immer wieder auf Word zugegriffen. Dies führt dazu, dass die gesamten Inhalte, die bereits mit Tools wie InDesign für den Print aufbereitet wurden, mit Hilfe von Zusatzwerkzeugen aufwändig in eine Struktur gebracht werden müssen, damit sie auch in den digitalen Medien Verwendung finden können. Umgekehrt werden Inhalte aus einer Webseite per Copy & Paste in ein Print-System übernommen.
Verschiedene Abteilungen, verschiedene Bedürfnisse
Der Knackpunkt zum Erfolg liegt bei der einfachen, aber dennoch strukturierten Erstellung von Geschichten. Schreibende wollen möglichst ein Blatt Papier und einen Bleistift, damit sie die Story unabhängig von allen technischen Widrigkeiten erfassen können. Die Print-Leute wiederum benötigen Zusatzinformationen wie Publikations- und Artikelnamen, Erscheinungstag, Ressort, Status, sowie Absatz- und Zeichenstilvorlagen, oder Copyright-Informationen bei Bildern. Online-Produzenten hingegen verlangen nach Möglichkeiten um Bildergalerien oder Videos einzubinden, Werbung zu steuern, oder ganz einfach eine Geschichte so schnell wie möglich auf einer Internetseite zu publizieren. Als Herausforderung gilt also, dass alle Anforderungen von Journalisten, Produzenten und Channel-Managern durch ein einziges Werkzeug abgedeckt werden.
Kanalunabhängiges Publizieren dank HTML5-Basis
Den Ansatz in diese Richtung verfolgt zum Beispiel WoodWing mit der ContentStation 10. Zentrales Werkzeug ist der HTML5-Editor Inception, welcher am Beginn jeder Geschichte steht. Inhalte können anhand von Templates oder Komponenten über ein beliebiges Endgerät erstellt werden, dies kann ein Desktop-Computer oder ein mobiles Endgerät wie ein Tablet sein. Das Einfügen von Elementen wie Bildergalerien, Videos oder vorgefertigten Gestaltungsmodulen erfolgt über einen einfachen Mausklick und die Inhalte werden über einen Publish-Knopf in die jeweiligen Zielsysteme wie Webseite, App oder Newsletter übergeben. Artikel können auch automatisiert und formatiert auf einer InDesign-Seite platziert werden. User Informationen aus Analyse-Tools werden direkt ins Dashboard geliefert, man sieht wie viele Page Impressions eine Geschichte auf der Webseite hat oder wieviele Likes sie auf Facebook bekommen hat, ohne entsprechenden Anwendungen benutzen zu müssen.
Die Art des Publizierens und der Konsumation von Informationen hat sich fundamental verändert, jetzt ist es an der Zeit dass Redaktionen hier nachziehen. Technologisch ist der erste Schritt gemacht, nun muss die Veränderung in den Organisationen erfolgen.